Die Performance der LWL-Stecker kann nur gewährleistet werden, wenn die folgenden Faktoren kontrolliert und während den relevanten Fertigungsstufen und der Montage überwacht werden:
- Ferrulendurchmesser, -form Toleranz und Konzentrizität der Faserbohrung
- Polierparameter und –ergebnisse
- Stirnflächen-Begutachtung: Kratzer, Vertiefungen und Verunreinigungen
- Einfügedämpfung, Rückflussdämpfung etc.
Das Ergebnis einer IL-Messung wird durch größere Messunsicherheiten (Referenzstecker, Fasertoleranzen (MFD), Messgerätunsicherheiten) stark beeinflusst. Aus diesem Grund kann die IL-Messung nicht als einziges Kriterium für die Definition der Leistungsklassen für optische Verbindungen herangezogen werden.
Somit ist der Messwert grundsätzlich von den verwendeten Komponenten Referenzstecker und Referenzkupplung abhängig, die aufgrund von Toleranzen ≠ 0 nicht ideal sind. Die Messungen der geometrischen Parameter sind im Gegensatz dazu eindeutig einem einzelnen Stecker als Charakteristikum zuzuordnen. Sobald der physikalische Kontakt zwischen den Fasern hergestellt ist, sind der Seiten- und Winkelversatz – auf die Dämpfung bezogen – die maßgeblichen Kenngrößen. Wenn die Grenzen dieser spezifischen Einflussgrößen eingehalten werden, können die Merkmale der verschiedenen Leistungsklassen garantiert werden.
Aus diesem Grunde haben wir die Etikettierung der 0,1-dB-Steckerklasse umgestellt: Auf dem Fähnchenetikett erscheinen zukünftig die effektiven Messwerte für die Konzentrizität und den Schielwinkel. Mit Einhaltung der Grenzwerte wird die Einhaltung der 0,1 dB-Klasse eindeutig gewährleistet.
Die normenrechtlichen und technischen Hintergründe möchten wir Ihnen nicht vorenthalten:
2005 hat IEC unter der Normenreihe 61755 das „fibre optic connectors optical interface“ publiziert. In diesem Dokument sind Leistungsklassen für Stecker mit SM-Fasern beschrieben. Die Definition dieser Leistungsklassen basiert vollständig auf den geometrischen Parametern der konfektionierten Stecker. Im Umkehrschluss können so die Leistungsklassen aus den Geometriewerten – insbesondere der Exzentrizität, des Schielwinkels und der Ferrulenstirnflächenqualität – abgeleitet werden.